Wie Digitalisierung Museen zum Erlebnis macht – mit Simon Posch, Geschäftsführer Haus der Musik (#27)

Shownotes

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00:00:00: Ja, die Digitalisierung generell hält einfach Einzug in unsere Gesellschaft.

00:00:05: Das ist nicht per se falsch.

00:00:07: Im Gegenteil, es ist wahrscheinlich gut und richtig und wichtig.

00:00:11: Es ist immer die Frage, bis zu welchem Grad und wo liegt der Mehrwert?

00:00:15: Und bei uns, wir sind ja tatsächlich ein interaktives Erlebnismuseum, wo es um dieses immersive Erleben, dieses Eintauchen in die Inhalte geht und wo eben dieses Staging eines Raumes, dieses Gesamtgefüge Sehr viel auch an Emotionen vermittelt, nicht nur den reinen Content.

00:00:34: Das Erleben vor Ort ist ein ganz anderes als ein digitales Erleben in einem von mir aus virtuellen Raum oder im virtuellen Rundgang.

00:00:41: Bei uns ist alles erlaubt.

00:00:42: Wir haben sehr oft brainstorming Runden, wo Ideen auf den Tisch geworfen werden.

00:00:48: Es gibt da keine blöden Ideen, es gibt einfach nur Ideen.

00:00:50: Die Technologie, die wir verwenden, aus dem Jahr ist das irrelevant.

00:00:54: Solange sie funktioniert, solange die Interaktion sinnstiftend ist, und einen Erlebnismehrwert für die Besucher liefert.

00:01:06: Museen und Galerien haben mir oft den Ruf ein bisschen verstaubt zu sein.

00:01:11: Aus meiner Sicht völlig zu unrecht.

00:01:14: Und genau das wollen wir heute belegen mit einer ganz besonderen Folge des Eins, zwei, dreizeh Podcast, eurem Podcast rund um die digitale Transformation, Innovation und das mit echten Unternehmerinnen.

00:01:28: Im Eins, zwei, dreizeh Podcast sprechen wir nämlich Klartext.

00:01:31: direkt aus der Praxis, denn meine Gäste kommen aus den unterschiedlichsten Branchen und erzählen, wie die Digitalisierung ihr eigenes Business verändert hat.

00:01:40: Natürlich mit allen Höhen, Tiefen, Learnings und natürlich echten Aha-Momenten.

00:01:47: Heute wird es besonders aufregend, wir sind nämlich live auf einer Bühne mitten im Haus der Musik in Wien.

00:01:55: Und das ist nicht nur ein ganz besonderer Ort, sondern auch ein echtes Digitalisierungs-Vorzeigeprojekt.

00:02:02: Mein heutiger Gast ist schwer in einem Satz zu fassen.

00:02:06: Er ist nämlich gebütiger Kerntener, Top-Manager, Kulturvermittler, Autor und noch einiges mehr.

00:02:12: Und seit über zweiundzwanzig Jahren leitet er das Haustumusik in Wien und hat dabei Pionierarbeit in Sachen Edutainment, Infotainment und digitalem Erlebnisraum geleistet.

00:02:24: Und wie immer geht es nicht nur um die Arbeit, sondern auch um den Menschen dahinter, um seine Lebenswege, die Zufälle, Entscheidungen und darum, wie man seinen eigenen Sound in der Welt findet.

00:02:36: Ich freue mich riesig.

00:02:38: Herzlich willkommen im Einz, zwei, dreizeh Podcast Simon Posch.

00:02:42: Ich sage herzlich willkommen und vielen Dank für die Änderung.

00:02:45: Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam sprechen können.

00:02:47: Sehr

00:02:48: gerne.

00:02:49: Simon, das Haus der Musik feiert ja euer twenty-fünfjähriges Jubiläum.

00:02:54: Happy Birthday.

00:02:55: Danke.

00:02:56: Du bist dort seit zwei-tausend drei Geschäftsführer.

00:02:59: Eine sehr lange Zeit.

00:03:01: Wie blickst du denn auf die letzten zweiundzwanzig Jahre zurück?

00:03:05: Ja.

00:03:05: wie so oft sind natürlich retrospectiv betrachtet zwei Jahrzehnte sehr schnell vergangen.

00:03:11: Das glaubt man gar nicht, wenn man mittendrin steckt und nach acht Jahren sagt, um Gottes Willen bald bin ich schon zehn Jahre hier und plötzlich schaut man auf den Kalender und dann sind es zweiundzwanzig Jahre.

00:03:21: Das ist natürlich wirklich eine lange Zeit und ich hatte ursprünglich auch gar nicht vor, so lange hier zu bleiben, das gestehe ich auch heute.

00:03:28: Weil man sich so zeithorizontes setzt im Berufsleben und das war bei mir auch eine Dekade.

00:03:33: Und ich habe mir gedacht, nach zehn Jahren, da werde ich mich umsehen und was anderes Spannendes angehen.

00:03:39: Aber das Hostomusik war von Anfang an ein derartig spannendes Projekt und das war es auch nach zehn Jahren noch.

00:03:44: Und daher bin ich geblieben und musste ein anderes Angebot ausschlagen.

00:03:49: Weil wir hatten gerade im Hostomusik ein großes Projekt vor uns mit einer Internationalisierung und das wollte ich tatsächlich auch auf Schiene bringen und wollte ich auf die Welt bringen, dieses Projekt, was dann auch gelungen ist.

00:04:01: Du kommst ja, wie wir schon gehört haben, aus Kärnten, aus einer sehr musikalischen Familie.

00:04:08: Was hast du eigentlich damit bekommen?

00:04:10: Wahrscheinlich die eine oder andere Polka, die Blasmusik bei den Feuerwehrfesteln oder vielleicht sogar Stand bei euch daheim?

00:04:16: Der John Schawane schon am Speiseplan.

00:04:18: Wie schaut es da eigentlich aus?

00:04:19: Wie ist das passiert?

00:04:20: Ja, so ungefähr, so ungefähr natürlich.

00:04:23: Die Familie ist musikalisch, aber man muss das auch dazu sagen, dass natürlich in Österreich am Land einfach die Musiktradition gelebt wird.

00:04:30: Es gibt Ertrachtenmusik, Kapelle und es gibt ein Kirchenkorr und ich war auch selber im Schulkorr bei mir im Gymnasium.

00:04:37: Meine Schwester singt auch in einem Korr und in einer Band und mein Stiefvater hat in einem Quartett gesungen, meine Große.

00:04:44: Die Großmutter war eine begnadete Sängerin.

00:04:46: Ich selber hab Gitarre gelernt.

00:04:48: Ich musste im Gymnasium auch Noten niederschreiben, sprich, wir mussten kleine Stücke komponieren.

00:04:55: Und die dann selber am Klavierspiel.

00:04:57: Es waren Grauen für mich.

00:04:58: Das konnte ich nicht.

00:04:59: Aber ich hab mich schon sehr früh tatsächlich auch für klassische Musik interessiert.

00:05:03: Kann ich gar nicht sagen, warum das so war.

00:05:06: Aber ich bin natürlich mit Musik aufgewachsen.

00:05:08: Meine Eltern haben die Musik, der da mal längt Zeit gehört.

00:05:10: Ich bin mit Country and Western music aufgewachsen.

00:05:14: also Querbet kann man wirklich sagen und ich habe auch Interesse an all diesen Musikrichtungen entwickelt.

00:05:20: Aber irgendwie könnte ja der Eindruck entstehen, dass irgendwann Start-Up in Direktor werden hättest wollen und vielleicht die Tenueure so durch die Bühne jagst, das war auch eine kurzfristige Idee, oder?

00:05:32: Ich bin nicht ganz so sicher, ob das tatsächlich in meiner Lebensplanung vorgekommen ist.

00:05:37: Nein, eher nicht.

00:05:38: Aber immer gener habe ich das dann natürlich auch in den Büchern, die ich geschrieben habe, verarbeitet, sozusagen, eine mögliche Karriere in die Richtung.

00:05:49: Du bist ja heute Geschäftsführer eines Klangmuseums mitten in Wien und gelandet bist du aber zu Beginn ganz woanders.

00:05:55: Du hast nämlich an der höheren Lehranstalt für Tourismus maturiert, mit dem Fokus auf Hotellerie.

00:06:01: Also Zukunftschancen, Hoteldirektor, war das das erste Ziel, das du hattest?

00:06:06: Das ist neilig, das kann man tatsächlich so sehen.

00:06:09: Die Stoßrichtung war auch tatsächlich so angedacht, ich habe dann in Amerika gelebt und in einem Luxushotel gearbeitet und die Möglichkeiten hätten sich de facto auch ergeben, aber wie so oft spielen dann andere Faktoren mit hinein und dann kam es eben nicht dazu, aber natürlich eine internationale Hotelkarriere wäre damals schon ein Ziel gewesen, das stimmt.

00:06:30: Aber was immer für dich klar, dass Tourismus so ein riesen Thema für dich ist, auch in der Berufswahl?

00:06:35: Jetzt bist du auch im Tourismus gelandet, im weiteren Sinne.

00:06:37: Ja,

00:06:37: das kann man so sehen.

00:06:38: Also Tourismus und Kultur, Schreckstrich Kultur-Tourismus, Kultur-Management, das war immer so eine große Blase, die ich gesehen habe, die für mich eigentlich eine Zukunftsvision war, wo ich mich immer sehr gut eigentlich auch gesehen habe, tatsächlich.

00:06:55: Und welche deiner Eigenschaften haben deiner Meinung nach bis zu etwas besonders gut zu dieser Branche gepasst?

00:07:01: Du sagst von Detvertent an persönlichen Eigenschaften, was passt da gut dazu?

00:07:05: Ja, gewisses Einfüllungsvermögen, so ein empathisches Herangehen und vielleicht auch ein Gespür zu entwickeln, was möchte denn der Kunde, der Konsument, der Gast haben?

00:07:17: Wie kann man ein Gesamterlebnis kreieren und daraus dann aber natürlich auch ein Geschäftsmodell entwickeln?

00:07:26: Wenn ich mit deine Vita ansehe, dann würde ich diese in zwei Kapitel kiedern.

00:07:31: Das erste hat für mich die Überschrift Viele Stops ein Ziel, denn dein Weg hatte ich ja über ganz unterschiedliche Stationen geführt von Hotels über die Österreich-Werbung.

00:07:42: Die DDSG Blue Danube, also die Donut-Dumpfschifatz-Gesellschaft, die uns damals geheißen hat, was beim SCR Travel Reisebüro für Studenten, was bei Austria Trend Hotels, wo du das Rebranding gemacht hast.

00:07:53: Und dann gab es auch noch der Standort-Marketing für die Region Oberla.

00:07:57: Also sehr, sehr viel.

00:07:57: Wir sind uns auch da teilweise bei einigen Stationen bereits über den Weg gelaufen.

00:08:01: Daher kennen wir uns auch.

00:08:02: Aber würde ich so sagen, gab es da einen roten Faden in all diesen Positionen?

00:08:06: Oder war das eher ein Ausprobieren, welche Nische zu mir passt?

00:08:10: Da gab es schon einen roten Faden.

00:08:11: natürlich, weil all die genannten Unternehmungen, in denen ich gearbeitet habe, Sie natürlich den Bereich und der Wirtschaft, den Wirtschaftsweck-Tourismus zuzuordnen, das ist ja eh ganz klar.

00:08:24: Und der rote Faden war, es war natürlich ein gewisser, ein gewisser Findungsprozess auch, nachdem ich ja in den Vereinigten Staaten gelebt habe und dann wieder nach Europa zurückgekommen bin, musste ich mich erst wieder einfinden und musste natürlich eine Aufgabe finden, die zu mir passt, die mich ausfüllt, die mich auch erfüllt.

00:08:42: Und das war natürlich von Anfang an nicht ganz klar, welche Position und welches Unternehmen das ist, aber alles andere hat dann tatsächlich eine fast natürliche Entwicklung genommen.

00:08:54: Manche Stationen in deinem Lebenslauf waren relativ kurz, ein, zwei Jahre maximal.

00:08:59: Wie süß du das Rückblick hattest?

00:09:02: Völlig unproblematisch.

00:09:03: Es waren auch diese ein, zwei Jahre, je nachdem, wie ich es unternehmen, das war sehr lehrreich, haben mich gewaltig weitergebracht auch in meiner Entwicklung und waren de facto immer ein Next-Step-Up sozusagen in die richtige Richtung.

00:09:19: Und wenn sich jemand bei dir bewirbt, der wirklich auch seinen Lebenslauf hat mit so kurzen Stationen, also ich persönlich habe immer ein bisschen ein Problem, wenn jemand so ein Jahr dort, zwei Jahre dort, wie gehst du da mit diesen Personen, Personen und mit diesen Bewerbern und Bewerberinnen?

00:09:32: Ja, auf dem ersten Blick kann das natürlich ein wenig verunsichern und man kann sich eben genau das denken, warum springt der so oft?

00:09:41: und das Einfachste ist, man fragt den Bewerber ganz einfach und es hat fast jeder und jede eine oft auch plausible und schlüssige nachvollziehbare Erklärung dafür.

00:09:53: Und wenn das glaubhaft ist und mir glaubhaft vermittelt wird, dann sehe ich sogar einen großen Vorteil darin, dass man sich in relativ kurzer Zeit viele unterschiedliche Unternehmen angeschaut hat und Aufgabereiche angeschaut hat.

00:10:08: Gibt es eine Station, die dich besonders geprägt hat in einer Vita?

00:10:12: Oder sagst du, okay, das war jetzt eine Station, da habe ich am meisten gelernt?

00:10:15: Untertitel

00:10:16: im Auftrag des ZDF Ja, ich meine, es war natürlich die beiden Aufgaben im Verkehrsbürokonzern mit der DDSG Pludennium und dann den Austeradrenthotel, das ist ja beides in einem Konzern, verbunden, wo es um das Repranding und die Neupositionierung von zwei sehr wichtigen und bekannten Marken in Österreich ging.

00:10:34: Das war für mich schon ein wichtiger Step und das nächste mit der Übernahme von Ökista und dem Repranding auf SDA Travel mit dem neuen Eigentümer.

00:10:44: Da waren es ganz andere Herausforderungen.

00:10:47: die mich viel Energie gekostet haben und das war wirklich der berühmte Sprung ins kalte Wasser.

00:10:54: Kommen wir nun zum zweiten Kapitel.

00:10:56: deiner Wieter, die hat die Überschrift, ein Museum statt ein Hotel.

00:11:00: In den letzten Jahren hast du das Angebot bekommen, die Geschäftsführung des Haustemusik zu übernehmen, wie wir bereits gehört haben.

00:11:08: Was waren damals zu Beginn eigentlich die größten Herausforderungen für dich?

00:11:12: Du bist ja auch irgendwie gar nicht so, als du hast gedacht, als Geschäftsführer bewerbe ich mich gar nicht, sondern es war eher eine andere Position, oder?

00:11:18: Wie war das damals?

00:11:20: Ja,

00:11:20: ich war ja davor.

00:11:22: Ich meine, die Positionen bei den Austria-Trend-Hotels und bei der DSG Plutennium waren ja direkt auf sehr so ein Marketing.

00:11:27: Und da hätte ich auch meine Stärke gesehen hier für das Museum und mir gedacht, das könnte man ganz toll am Markt positionieren und mit Touristen füllen aus aller Welt.

00:11:39: Da hätte ich eigentlich angesetzt, dass ich mich hier sehe, aber dann wurde mir die Geschäftsführung angeboten und habe mir gedacht, okay, dann ist es das, was ich ja gerade bei SDA Travel gemacht habe, als Geschäftsführer, Budget und Personalverantwortung zu tragen.

00:11:52: Dann habe ich mir das natürlich auch hier zugetraut, das war auch gar nicht die Hürde überhaupt nicht.

00:11:58: Das Schöne war auch hier zu sehen, dass man ein Haus hat, das erst ... damals erst gerade zwei Jahre am Markt war und international noch nicht wirklich bekannt war.

00:12:07: und dieses Haus auf den Level zu bringen, auf dem wir jetzt sind, das habe ich als große Challenge, als große Herausforderung, das großes Ziel für mich gesehen.

00:12:16: Was war wirklich das größte Learning in den letzten zwanzig Jahren mit dem Haus der Musik für dich persönlich?

00:12:23: Ja, dass man als Institution Eine öffentliche Institution, die wir sehen, wir gehören ja zu hundert Prozent der Stadt Wien über die Wien Holding, dass man nicht immer alles unbedingt nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen in der Sekunde realisieren kann, weil man ist ja doch auch durch die Subvention auch dem Steuerzahler verpflichtet, hier tunlichst behutsam und zukunftsorientiert zu investieren und wirklich ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren, das dann auch funktioniert.

00:12:55: Das Haus der Musik ist ja bekannt für die vielen interaktiven Installationen und davon hat eines einen wirklich besonderen Kultstatus bereits, der virtuelle Dirigent.

00:13:05: Und wer aus Wien kommt, hat ihn sicherlich wahrscheinlich schon einmal ausprobiert und für alle, die ihn nicht kennen, kannst du kurz erklären, was das eigentlich ist, der virtuelle Dirigent.

00:13:13: Ja, sehr gerne.

00:13:14: Der virtuelle Dirigent, wie du schon richtig sagst, ist sicherlich unsere sogenannte Signature-Installation im Haus.

00:13:20: Entwickelt mit der RWTH in Aachen, also die Technische Universität in Aachen.

00:13:25: Und fünf Komma fünf Millionen Besucherinnen, die wir bis dato hatten aus aller Welt, haben fast alle den virtuellen Dirigenten ausprobiert.

00:13:33: Man dirigiert auf einem großen... screen oder von einer großen Leinwand, die Wiener Philharmoniker interaktiv.

00:13:41: Man wählt zuerst eines von sechs Stücken aus und dann kriegt man eine kurze Bedienungsanleitung von Maestro Zubin Meta von unserem Ehrenpräsidenten und dann versucht man sein Glück und dirigiert halt dunnlichst im Takt den Donauwalz oder die kleine Nachtmusik.

00:13:55: und dann merkt man sehr rasch ob die Musikerinnen und Musiker oder umgekehrt, denn in etwa müssen wir fast sagen die Musiker und Musikerinnen, wenn man nach dem Meer als Prinzip geht, einverstanden sind mit dem Dirigat und wenn man zu langsam ist, dann werden die immer langsamer und wenn man zu schnell ist, dann spielen die auch schneller.

00:14:12: Und bis zu dem Punkt, wo die dann genug haben, sozusagen, und zu spielen aufhören und dann steht einer der Musiker auf und gibt einen eher unfreundlichen Kommentar den die Regierenden.

00:14:23: Also das ist einfach eine Highlight-Installation von uns und diese begeistert alle unsere Besucher seit dem ersten Tag.

00:14:29: Du hast es schon gesagt, es wurde von der Rheinisch-Westfällischen Technischen Hochschule in Aachen entwickelt.

00:14:36: Sonst steht auch ein Klon, der laufend weiterentwickelt wird.

00:14:40: Wie oft muss man sozusagen Deinen virtuellen Dirigenten-Updaten hier im Haus?

00:14:45: Wir haben das jetzt insgesamt dreimal gemacht.

00:14:48: Und das hat mit einem Update zu tun, dass zum einen einmal das Orchester neu abbildet, sprich, wir müssen tatsächlich im Musikverein neu filmen, weil natürlich Mitglieder der Philharmoniker in Pension gehen und sich auch immer wieder die Positionen ändern.

00:15:02: Das heißt, es ist schon einmal ein Anliegen der Philharmoniker, dass sie auch hier immer in der neuesten Formation erscheinen.

00:15:09: Und das andere ist natürlich, ein Update technischer Natur.

00:15:13: Auch hier bei jedem einzelnen Update gibt es denn die aktuellsten Neuerungen auf der Software-Seite.

00:15:20: Der Besucher soll es nicht wirklich merken, logischerweise das ist auch nicht relevant für das Erlebnis des Besuchers, aber diese Updates im Hintergrund sind natürlich unbedingt notwendig.

00:15:30: Also dreimal gab es die PS, bis jetzt, seit in den letzten zwanzig Jahren.

00:15:34: Du hast es ja schon angesprochen.

00:15:36: Es spielt die Musiker, die Wiener Philharmoniker ein.

00:15:40: Das letzte Update war vor Corona, was ich mitbekommen habe.

00:15:44: Und ich habe gelesen, die Musikerinnen hatten damals erstaunlich viel Spaß.

00:15:49: Manche Szenen waren sehr wild.

00:15:51: Was war es, ist dann da passiert, kannst du aus deinem Kästchen blauen und was da gelaufen ist?

00:15:55: Ja, ich meine, wir haben das in Corona aufgenommen, der Musikverein war leer und wir haben das tatsächlich mitten in Corona zwei Wochen vor Weihnachten aufgenommen.

00:16:05: Und natürlich, ich bereite den Musikern immer die Kärtchen vor mit ihren Kommentaren, die sie im Idealfall auswendig lernen, ist meistens eh nur ein Satz oder zwei.

00:16:15: Aber die werden dann plötzlich sehr erfinderisch und innovativ und ... lassen das Kärtchen, Kärtchen sein und erfinden aus dem Stegreif irgendeine, sag ich mal, eine Beleidigung für den Dirigenten oder für die Dirigentin, die dann manchmal, wir mussten eines, mussten wir mal raus schneiden, weil der Musiker gesagt hat, wissen Sie, was Sie sind?

00:16:36: Sie sind ein musikalischer Verbreiter, wie der ungarischen Akzent.

00:16:40: Und wir haben gesagt, das können wir nicht sagen.

00:16:43: Ja, aber da waren die viele Monika gut drauf und waren lustig und haben gedacht, sie müssen besonders einfallsreich sein.

00:16:50: Also, liebe Hörerinnen und Hörer, geht ins Museum, schaut euch den virtuellen Dirigenten an und habt Spaß dabei.

00:16:57: Es ist wirklich eine tolle Geschichte.

00:16:59: Und das Haus der Musik ist ja kein klassisches Museum, sondern vermittelt Inhalte spielerisch, wie wir vernommen haben durch Gemification, durch Interaktionen, durch visuelles und interaktives und auditives Eintauchen.

00:17:11: Warum ist für euch dieser spielerische, unterhaltsame Ansatz so wichtig?

00:17:16: Ja, das ist eigentlich das Umut auf unseres gesamten Konzeptes im Haus.

00:17:21: Die interaktiven Installationen sind natürlich technikbasierend, müssen, wie wir gerade gesagt haben, auch immer wieder überarbeitet werden und technisch ab damit gehalten werden.

00:17:31: Aber gerade dieses immersive Erlebnis, den Besucherinnen zu bieten, Teil dieser Installation zu werden durch ihre Präsenz oder durch diese Interaktion mit der Installation, das ist eigentlich das, was wir wollen.

00:17:43: Wir wollen, dass die Menschen sich mit der Musik, den musikalischen Themen, mit den Klangwelten auf einer persönlichen Ebene austauschen und auseinandersetzen und das gelingt aber eigentlich auch nur dadurch, weil wir das ganzheitlich denken.

00:17:57: Also wir denken das Museum und das Ausstellungskonzept als Einheit.

00:18:01: Wir sagen immer alles, it's all in the mix.

00:18:04: Also die Installation an sich ist wichtig, die muss technisch hundertprozentig funktionieren, der Inhalt muss Spaß machen, muss ein bisschen ... educativ auch aufgebaut sein muss, ... ... muss wissen vermitteln, subtil, ... ... muss niederschwellig präsentiert sein ... ... und das Ganze muss auch schön verpackt sein.

00:18:21: Also auch das ist uns ein großes Anliegen, ... ... dass auch das Setting ... ... und das Staging passen muss.

00:18:28: Das passt mich gut dazu.

00:18:29: in eurer Feststrift, ... ... wird ein Projektmanagers Hauses zitiert, ... ... der sagt, Technik ist nie selbst Zweck.

00:18:37: Woran macht ihr eigentlich fest, ... ... ob ihr ein Thema lieber digital ... ... oder klassisch analog vermittelt?

00:18:42: Wie geht ihr da an?

00:18:44: Zum einen ein bisschen aus der Erfahrung, weil wir natürlich Besucher befragen, weil wir Besucher in ihrer Interaktion mit unserer Ausstellung auch intensiv beobachten und das Feedback der Besucherinnen und Besucher sehr ernst nehmen.

00:18:57: Das fließt dann auch immer in die Entwicklungsarbeit mit ein und im Idealfall ist es eine gute Mischung auch zwischen haptischen Elementen, die wir bieten und technologiebasierenden Elementen.

00:19:10: Und das ist aber ein feiner Grad, gerade technologiepassierende Installationen.

00:19:16: Erwecken schnell den Anschein, dass sie veraltet sind.

00:19:19: Also gerade, wenn wir alle unsere Devices verwenden, wir wissen sofort, ob das ein Telefon aus ... ... oder ein Device aus ... ... soll im Haus nicht der Fall sein.

00:19:30: Wenn die Technologie, die wir verwenden, aus ... ... ist das irrelevant, solange sie funktioniert, ... ... solange die Interaktion ... ... sindstiftend ist und einen ... ... Erlebnissemehrwert für die Besucher liefert.

00:19:43: Ihr seid ja wirklich sehr experimentierfreudig, ihr habt nicht nur einfach Büsten, der Komponistinnen, der Männer-Klassik aufgestellt, die Büsten werden ja in Glasbüro-Mieden projiziert zum Beispiel.

00:19:54: Oder wenn man sich das Leben von Schubert anschaut, dann kann man sich da durchscrollen und man sieht die Bilder von seiner Person.

00:20:02: Wie geht ihr denn an das Thema ran im Haus?

00:20:04: Habt ihr bestellt spezielle Abteilungen, die sich die ganzen Ideen ausdenken?

00:20:09: oder wie funktioniert das bei euch?

00:20:12: Ja, also Abteilungen wäre ein bisschen hochgegriffen.

00:20:14: Wir haben jemanden im Content Management, eine sehr innovative Künstlerin, die auch in der Musikvermittlung arbeitet.

00:20:21: Da werden die Ideen geboren, aber nicht nur dort, sondern eigentlich ist es fast immer das Kollektiv bei uns.

00:20:28: Also das Team, das Ideen, also bei uns ist alles erlaubt.

00:20:32: Wir haben sehr oft brainstormingrunden, wo Ideen auf den Tisch geworfen werden.

00:20:37: Es gibt da keine blöden Ideen, es gibt einfach nur Ideen.

00:20:40: und aus diesem Pool von Ideen, da bickt man sich die heraus, die verfolgenswert sind.

00:20:45: und so entstehen eigentlich Projekte, die im Team und aus dem Team heraus.

00:20:49: und dann schauen wir, was wir selbst davon umsetzen können.

00:20:53: oder brauchen wir Professionisten?

00:20:54: und wenn ja, welche Professionisten?

00:20:56: holen wir uns dann entsprechend von außen dazu?

00:20:59: Manche Ideen funktionieren in sehr gutem Papier und in der Praxis dann eher nicht.

00:21:03: Gab es auch schon Ideen oder Installationen oder digitale Experimente, die nicht so getündet haben bei euch?

00:21:10: Ja, das gibt es natürlich auch.

00:21:13: Also die Idealsituation schaut so aus, dass man eine Idee, wenn man sie hat und die auch umsetzen will, dass man da mal einen Prototypen baut.

00:21:22: den mal eingehend testet, nämlich auch mit Peer Groups, mit Besucherinnen und Besuchern und dann anhand der Rückmeldungen das Feintuning macht und sagt so, okay, jetzt haben wir uns das ein halbes Jahr angeschaut, wir haben diese und ihre Rückmeldungen bekommen und jetzt erst bauen wir die tatsächliche Installation.

00:21:39: Das können wir uns weder von der Manpower noch finanziell her leisten, auch räumlich Und da gibt es viele Gründe, warum wir das auf diese Art leider nicht machen können, so wie wir uns das wünschen würden.

00:21:52: Daher ist es dann oft so, dass wir am lebenden Objekt lernen müssen.

00:21:57: Und dann unter Umständen Fehler, die gemacht wurden.

00:22:02: unwissentlich, alles nach besten Wissen und Gewissen realisiert, aber Fehler, die gemacht wurden, dann am lebenden Objekt auch beheben müssen.

00:22:10: Und das machen wir auch so.

00:22:11: Okay, der Zeitrahmen, wie schaut das aus?

00:22:13: Von der Idee bis wirklich dann zur finalen Umsetzung?

00:22:16: Was kommt ein bisschen auf die Komplexität der Installation drauf an, aber wenn wir unser interaktives Walzer-Würfel-Spiel hernehmen, wo man virtuelle Würfel bedient, das ist eigentlich eine sehr, sehr schöne Installation.

00:22:30: Das war von der Projektidee bis zur Umsetzung zwei Jahre circa.

00:22:33: Okay, alles klar.

00:22:34: Andere Dinge gehen manchmal ein bisschen schneller.

00:22:36: Wir haben eine neue Installation geplant mit der RWTH in Aachen, die wir heuer zum ersten Mal besprochen haben und die eigentlich schon nächstes Jahr vor dem Sommer fertig sein soll.

00:22:46: Sehr cool, das sind wir schon sehr gespannt und werden nachher kümmern und uns die Installation anschauen.

00:22:51: Kommen wir zum Thema Digitalisierung in der Kultur.

00:22:55: Digitalisierung verändert ja unsere Art, Wissen und Kultur zu erleben.

00:22:59: Das ist einfach da.

00:23:01: Welches Potenzial siehst du denn persönlich in der Digitalisierung für die Kulturvermittlung aus deiner Sicht?

00:23:07: Ja, die Digitalisierung generell hält einfach Einzug in unsere Gesellschaft.

00:23:12: Das ist nicht per se falsch.

00:23:15: Im Gegenteil, es ist wahrscheinlich gut und richtig und wichtig.

00:23:18: Es ist immer die Frage, bis zu welchem Grad und wo liegt der Mehrwert?

00:23:23: Und gerade in der Kultur und in der Kulturvermittlung muss man sich sehr genau anschauen, was ist denn Front of the House?

00:23:30: Der Mehrwert für die Besucher.

00:23:32: Und wenn man zu sehr von einer klassischen Präsentation abweicht und nur noch auf die Digitalisierung setzt, dann ist man wahrscheinlich auch auf dem Holzweg.

00:23:43: Denn ich meine jetzt, Home Entertainment Technologien in ein Museum zu bringen, das ist keine Kunst.

00:23:49: Aber das muss ich nicht.

00:23:50: Das heißt ja nicht umsonst Home Entertainment.

00:23:52: Denn viele Leute haben genau das tatsächlich zu Hause.

00:23:55: Ob das, was auch immer interaktive Spiele sind, bis zu allen möglichen digitalen Gadgets, die man zu Hause hat.

00:24:03: Deshalb gehe ich nicht unbedingt in den Museum.

00:24:05: Ich möchte dort etwas vorfinden, was ich eben zu Hause nicht habe.

00:24:12: Habt ihr das spezielle Prozesse oder Leidenebieren, das Thema Digitalisierung herangeht?

00:24:18: Wie bindet jeder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein im ganzen Thema?

00:24:22: Wir haben eine Digitalisierungsoffensive unseres Eigentums, das ist der Wien Holding, das kaskadieren von der Stadt Wien runtergebrochen auf alle Unternehmungen der Stadt Wien und somit auch in der Wien Holding verankert.

00:24:35: Das heißt, diese Digitalisierungsoffensive erfährt dann auch ein Rollout auf alle Tochterunternehmungen und in der Holding sind das seventy-fünf Gesellschaften in Summe und da hat natürlich jede Gesellschaft abhängig davon, in welchem Segment die aktiv sind, also welcher Säule, ob dem Immobilienbereich oder Logistik oder Kultur sind, andere Anforderungen logischerweise.

00:24:58: Und gerade wir im Kulturbereich, die wir tatsächlich alle ein Front auf der Haus haben, weil wir eben Entertainment und Veranstaltungen für unsere Gäste und für unsere Besucher.

00:25:13: konzipieren und logischerweise umsetzen, also ich denke jetzt auch an die Vereinigten Bühnen, zum Beispiel mit den Musicals.

00:25:20: Wir müssen das aus einem anderen Blickwinkel betrachten und eine solche Digitalisierungsoffensive dann auf unsere spezifischen Bedürfnisse adaptiert implementieren im Haus.

00:25:31: Und das betrifft bei uns eben, wie gesagt, alles das, was im Museum im Ausstellungsbereich passiert.

00:25:38: und einen Mehrwert für Besucherinnen und Besucher bietet.

00:25:41: Und es betrifft aber auch Back of the House, es betrifft Organisationsstrukturen, Archiv, Digitalisierungsmöglichkeiten im KYC, also New York Customer Geschichte.

00:25:54: Also da gibt es ja ganze Palette und Bandbreite von Dingen, die wir auch angehen und die wir pöpö abarbeiten.

00:26:00: Und gab es bei dieser Entwicklung diese Ziele auch kritische oder skeptische Stimmen?

00:26:05: Einen Hinblick auf Umsetzbarkeit oder Sinnhaftigkeit, das erfahren wir sehr oft, dass es viele sehr Skeptiker gibt oder Skeptikerinnen, die sagen okay, wozu brauche ich das?

00:26:14: Habe ich schon immer so gemacht, wozu brauch ich das?

00:26:17: Ja, das gibt's natürlich immer.

00:26:19: Das ist aber auch ganz gut so, da sind dann oft so die Rufa in der Wüste, die dann sagen, ob Gottes will, das können wir so nicht machen.

00:26:25: Und dann schaut man vielleicht noch mal drauf und sagt, vielleicht hat er doch recht mit dem einen Einwand, vielleicht hinterfragen wir das noch einmal.

00:26:32: Und dann kommt man schon auf Stolpersteine auch drauf, die gerade durch dieses Skeptiker noch einmal ins Blickfeld rücken, wo man sagt, na, das sollte man doch noch einmal aufpassen.

00:26:42: Also es ist nicht von der Hand zu weisen.

00:26:43: Aber grundsätzlich ziehen wir dann schon an einem Strang und müssen das doch auf den kleinsten gemeinsamen umsetzbaren Nenner herunterbrechen und sagen, das können wir machen, mehr darüber hinausgehen können wir nicht machen, weil das einfach für uns organisatorisch keinen Mehrwert liefert.

00:27:00: Wir betrachten in unserer Arbeit immer den Digitane Reifegrad eines Unternehmens, also die Frage, Wie klar ist die Strategie?

00:27:07: Wie gut sind Prozesse, Systeme und Ressourcen abgestimmt?

00:27:11: Wie schaut das Verhältnis zwischen Management und Mitarbeitern dann aus?

00:27:15: Und da haben wir eine Skala von eins bis zehn.

00:27:17: Also eins ist sozusagen, ich bin gut befähigt und zehn ist ich bin top befähigt.

00:27:23: Wie schätzt du da deinen Museum ein in diese Skala?

00:27:25: eins bis zehn?

00:27:26: Wo steht ihr da?

00:27:27: Eins ist gut befähigt.

00:27:28: Nein, eins ist schlecht.

00:27:29: Also eins ist weniger befähigt.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:30: Ja, ja.

00:27:31: Ja, ja.

00:27:31: Ja, ja.

00:27:31: Ja, ja, ja.

00:27:31: Ja, ja, ja.

00:27:31: Ja, ja, ja.

00:27:31: Ja, ja, ja.

00:27:32: Ja, ja, ja.

00:27:32: Ja, ja, ja.

00:27:32: Ja, ja, ja, ja.

00:27:32: Ja, ja, ja, ja.

00:27:33: Ja, ja, ja, ja.

00:27:33: Ja, ja, ja, ja.

00:27:33: Ja, ja, Recht selbstsicher beacht ein Ordner.

00:27:36: Also ist immer Luft nach oben logischerweise und wir entwickeln ja auch weiter und arbeiten auch weiter dran und Feintunen in alle Richtungen, die halt möglich sind und Sinn machen.

00:27:47: Aber beacht würde ich uns schon sehen.

00:27:49: Da kannst du ja unser digitalen Reifegrad ausfühlen auf der Webseite digitalereifegrad.com und dann kriegst du ein Ergebnis.

00:27:55: Ich bin gespannt, ob du die Achter reichst oder drüber oder drunter bist.

00:27:58: Sehr

00:27:59: gerne machen.

00:28:02: Wenn man jetzt zurückblickt in den letzten zweiundzwanzig Jahre, was waren dann aus deiner Sicht der wichtigste digitale Fortschritt, den ich umgesetzt habe?

00:28:10: Das kann sein technisch, organisatorisch oder auch inhaltlich?

00:28:13: Ja, also für die Besucher ist es ganz sicherlich, wenn ich hier mal das auf unseren Audio-Guide, auf unseren E-Guide.

00:28:22: festmachen.

00:28:23: Wir bieten den E-Guide an, das ist ein lebendes Objekt sozusagen, der permanent auch mit Inhalten abgedätet wird.

00:28:30: Da können Videos eingebettet werden.

00:28:32: Den gibt es in zehn Sprachen.

00:28:33: Der ist ganz leicht verfügbar auch für unsere Besucher.

00:28:37: Ist logischerweise kostenlos.

00:28:39: Er bietet eine Fülle von Informationen.

00:28:41: Den wollen wir auch noch erweitern um Elemente von Augmented Reality in Verbindung mit Ausstellungsobjekten im Haus.

00:28:48: Also da, das ist sicherlich ein Quantensprung für uns auch gewesen.

00:28:51: weg von diesen Handheld- statischen Audio-Guides, die nur Textbeispiele liefern, das ist nicht mehr zeitgemäß, bin ich der Meinung.

00:29:01: Und da sind wir eh schon ganz lange weg, schon mehr als zehn Jahre.

00:29:04: Aber gerade, was wir mit unserem E-Guide gemacht haben, das ist schon ein vorzeigbares Projekt.

00:29:11: Das andere ist unser Online-Shop, der noch nicht so zeitig umgesetzt werden konnte, wie ich mir das gewünscht habe.

00:29:19: Da ist uns ein Projekt reingegreetscht, nämlich das China-Projekt.

00:29:22: Da können wir dann ja auch noch wahrscheinlich darüber sprechen.

00:29:24: Genau,

00:29:24: genau.

00:29:25: Aber gerade der Online-Shop ist mir ein großes Anliegen auch und ich glaube, der Online-Shop hat einen riesen Potenzial.

00:29:32: Natürlich, wenn wir dort einzigartige, gebrändete Produkte verkaufen, die es eben nur bei uns im Haus gibt und nicht sonst noch irgendwo in einem Online-Shop auf Knopfdruck am nächsten Tag zugestellt, dann haben wir dann noch ganz eine große Chance und ein großes Potenzial und das sind wir gerade dabei, das deutlich zu verbessern.

00:29:52: Also neben dem Online-Shop gibt es ja noch fünftausend Quadratmeter ein dichtes, erlebnisorientiertes Ausstellungskonzept.

00:30:02: Ein Großtelephone ist für die Dauerausstellung reserviert.

00:30:04: Kannst du mal unseren Hörern und Hörern erklären, wie das Haus dem Musik aufgebaut ist?

00:30:10: Ja, das Haus der Musik ist ja in einem historischen Gebäude hier.

00:30:13: Er hat es ja zur Kahl gelebt im Jahr eighteenhundertsechzehn oder von neun bis sechzehn.

00:30:21: Und danach hat Otto Nicolai hier gelebt.

00:30:23: Er war der Gründer der Wiener Philharmoniker, der Komponist Otto Nicolai hat hier im Jahr eighteen, zweiundvierzig gelebt.

00:30:28: Das ist auch das Gründungsjahr der Philharmoniker.

00:30:29: Daher haben wir auch in der ersten Etage das Museum der Wiener Philharmoniker bei uns im Haus angesillt.

00:30:35: Nebst dem historischen Archiv, das ist allerdings nicht öffentlich zugänglich.

00:30:38: Das heißt man betritt das Haus und Der erste Bereich, den man sieht, ist das Museum der Wiener Philharmoniker.

00:30:44: Ein bisschen auch auf die Geschichte des Hauses eingehend und den Gründungsort der Philharmoniker.

00:30:48: Und dann wird es schon sehr modern.

00:30:50: Die zweite Etage, die Sonosphere, beschäftigt sich mit vielen interaktiven Elementen gerade dem Thema Klang und Hören und Hörerlebnis.

00:30:59: Also ein bisschen auch die physikalischen Phänomene des Hörerns.

00:31:03: Da werden einige akustische Phänomene auch erlebbar gemacht, die wir mit der Universität Wiener.

00:31:10: gemeinsam erarbeitet haben.

00:31:12: Dort findet sich das Klanguniversum, wo man mit einer VR-Brille musikalische Wesen kreieren kann, die man dann auch von einer Riesenprojektion sieht und hört.

00:31:22: Individualisierter Content, das ist uns auch ganz wichtig, das ist ein Musterbeispiel für individualisierten Content.

00:31:29: Jeder Besucher kreiert tatsächlich seinen eigenen individuellen Klang.

00:31:34: Das ist eben dieses Klangwesen, das ist ein Kunstname.

00:31:37: Das ist die zweite Etage, die dritte Etage ist dann wieder eine historische Etage mit den Hologrammen am Eingang unserer Komponisten, die Komponisten der Wiener Klassik, dort alle chronologisch aufgereiht.

00:31:48: Das ist eine Etage, die wir gerade in den twenty-fünfen, zwanzig und zwanzig, sechsundzwanzig beilaufenden Betrieb überarbeiten.

00:31:56: Dort am Ende gibt es einen kleinen Sonderausstellungsbereich, den wir mit Partnern und mit interessanten Projekten auch immer wieder bespielen.

00:32:04: Und die vierte Etage der Abschluss und der Höhepunkt ist dann unser virtueller Dirigent.

00:32:08: Da haben wir zwei Dirigierstationen für die Besucher.

00:32:11: Und dort ist dann auch noch am Ende, na, so wie es halt sein soll, das Shop angesiedelt, damit man dann tatsächlich auch noch sich ein bisschen eine Erinnerung ans Haus der Musik mit nach Hause nimmt.

00:32:21: Du hast das Thema Sonderausstellungen angesprochen, da habt ihr nächstes Jahr ganz was Tolles vor.

00:32:27: Naja, das Thema Sonderausstellung ist bei uns im Haus immer so ein bisschen ein Bauch mit Thema, weil wir als Dauerausstellung generell konzipiert sind.

00:32:34: Das heißt, neunundneinzig Prozent der Flächen sind eigentlich Dauerausstellung und wir haben nur ganz kleine Sonderausstellungsflächen im Haus.

00:32:42: Also ungefähr siebzig Quadratmeter am Ende unserer dritten Etage.

00:32:48: Und im Innenhof, der ja gratis zugänglich ist, da gibt es mehrere große Vitrinnen, also eigentlich begehbare Vitrinnen, mit tiefen Vitrinnen, wo man auch große Objekte präsentieren kann.

00:33:00: Diesen Bereich nutzen wir auch für kleine Sonderausstellungen.

00:33:02: Und da müssen wir immer sehr innovativ werden, um zu schauen, was geht denn da eigentlich räumlich.

00:33:07: Wir hatten eine Ausstellung gerade mit dem Schöntberg-Center in Kooperation.

00:33:13: Und für nächstes Jahr, wir haben zum einen einmal etwas geplant rund um den Song Contest, der Eurovision Song Contest, ob er denn in Wien stattfindet oder nicht, das wissen wir in einigen Wochen.

00:33:25: Auf jeden Fall haben wir geplant, dass wir zu den drei Gewinnern des Eurovision Song Contests, drei Gewinner Udo Jürgens, wie wir wissen, Conchita Wurst und J.J.

00:33:37: im heurigen Jahr eine kleine Sonderausstellung geplant.

00:33:40: Also das werden wir auf jeden Fall machen.

00:33:42: Aber ansonsten schauen wir auch, dass wir andere Themen ins Haus bringen, die übers Jahr verteilt, immer wieder so kleine Highlights bieten.

00:33:50: Wir haben gerade jetzt eine Ausstellung eröffnet mit dem Künstler Peter Androsch, mit dem Polyfon.

00:33:55: Das ist ein riesiger Kasten mit Hunderten von Laden und in jeder Lade ist der Klang eines Himmelskörpers versteckt.

00:34:02: Also das ist seit einigen Tagen bei uns im Haus zu sehen.

00:34:05: Sehr spannend.

00:34:07: Die Menschen konsumieren ja heute wirklich vieles digital, bequem von zu Hause und es gibt ja auch Google.

00:34:12: Es gibt Google Arts & Culture.

00:34:15: Google bietet ja virtuelle Rundgänge mit Millionen Objekten und mit vielen Museen.

00:34:20: Hast du das Gefühl, dass Museen zunehmend mit den digitalen Angeboten konkurrieren müssen und dass die vielleicht gar keinen physischen Ort mehr brauchen?

00:34:29: Nein, die Befürchtung habe ich nicht.

00:34:30: Ich glaube, dass eine so wie Google Arts & Council, da sind wir ja auch mit dabei, dass das einfach eine kleine Mini-Vorbereitung ist auf einen echten physischen Besuch in einem Museum.

00:34:41: Das kann nie das Erlebnis, das man vor Ort hat, Wettmachen oder ersetzen.

00:34:48: Es ist vielleicht ein bisschen leichter in einem Museum, in einem Museum der bildenden Kunst.

00:34:54: Wenn ich mir auf einen virtuellen Rundgang die Mona Lisa anschauen kann, da muss ich mich nicht dort in dem Raum unbedingt im Louvre mit zwanzigtausend anderen Menschen matchen, damit ich einen kurzen Blick auf die Mona Lisa, die hinter dem Panzerglas hängt, erhaschen kann.

00:35:11: Aber das ist beim Museum einer bildenden Kunst ein bisschen anders.

00:35:14: bei uns, wir sind ja tatsächlich ein interaktives Erlebnismuseum, wo es um dieses Immersive erleben, dieses Eintauchen in die Inhalte geht und wo eben dieses Staging eines Raumes, dieses Gesamtgefüge, sehr viel auch an Emotion vermittelt, nicht nur den reinen Content.

00:35:33: Das Erleben vor Ort ist ein ganz anderes als ein digitales Erleben in einem von mir aus virtuellen Raum oder im virtuellen Rundgang.

00:35:42: Ich würde euch einen Side Step machen.

00:35:44: Ihr habt eine Partnerschaft mit der Lang Lang International Music Foundation.

00:35:48: Da geht es um die Kinder.

00:35:50: Versteckt ihr dahinter?

00:35:51: Ja, das ist eine Lang Lang International Music Foundation.

00:35:55: Hat ja lang lang gegründet mit dem Ziel... Musik in die Schulen zu bringen und Kindern Instrumente auch zu kaufen und über Partner und Sponsoren Instrumente in Schulklassen zu bringen und einfach die musikalische Ausbildung auch zu fördern.

00:36:12: Das sind hunderte Schulen, speziell in Amerika, die davon schon profitieren und lang lang hatte auch eine eigene Schule in Shenzhen, eine Music University, also ein ganz, ganz großer Förderer für die Förderung.

00:36:27: der musikalischen Ausbildung von jungen Leuten.

00:36:30: und gerade in Amerika, wenn man in Schulen schaut, wo Musikerziehung keine große Rolle spielt, wenn man dort plötzlich Musikerziehung etabliert und die Kinder auch mit Musikinstrumenten ausstattet, dann hat das auch einen sozialen Impact.

00:36:49: Und wir sind Sozusagen, wenn man so will, der österreichische Arm.

00:36:53: Lang lang ist er auch ein sehr guter Freund und Partner des Hauses und auch von mir persönlich.

00:36:58: Der österreichische Arm ist ein lang lang Music Foundation.

00:37:02: Und wir haben ähnliches hier versucht und über einen privaten Sponsor, der uns Geldmittel zur Verfügung gestellt hat, haben wir hier auch im Umfeld von Wien drei Musikschulen und zwei Musikschulen in Salzburg mit Musikinstrumenten versorgt.

00:37:17: Das ist zumindest ein kleiner Schritt, aber gerade diese fünf Musikschulen freuen sich sehr, sehr über die tollen Musikinstrumente, die über unsere, ja, über uns ermöglicht worden sind.

00:37:32: Kommen wir zum Thema Social Media.

00:37:33: Social Media ist nicht mehr wegzudenken in der heutigen Zeit, auch für die Kulturbetriebe.

00:37:39: Es hat ja auch bemüht, sogenannte Instagrammable Moments im Haus der Musik zu schaffen.

00:37:45: Ich habe zum Beispiel ... Den Lego-Mozart im Museumshop.

00:37:48: Wir haben das gecheckt.

00:37:50: Das ist das Motiv schlechthin auf Instagram, was wir gesehen haben.

00:37:56: Wie geht dir das Thema heran?

00:37:57: Was ist da bei euch wichtig?

00:37:58: Ästhetik, Interaktion, Wiedererkennung?

00:38:01: Habt ihr deine eigene Abteilung dafür, die das tut?

00:38:03: Oder wie schaut das aus?

00:38:05: Bei uns ist das Teil der Marketingabteilung.

00:38:08: Ich muss auch sagen, es ist eine One-Man-Show.

00:38:10: Thomas Hinterdorfer bei uns im Marketing als Verantwortlicher kümmert sich auf, opfand um das Thema Social Media und sehr engagiert und ist wirklich auch sehr aktiv.

00:38:20: Wir haben einen kurzen Durchhänger vor zwei Jahren und vielleicht auch gerade.

00:38:26: irgendwann mal in Covid oder kurz nach Covid, aber davor, wir sind ja schon seit zwanzig Jahren auf Social Media aktiv, also Facebook, damals noch auch Twitter und seit es gibt natürlich auch Instagram, wir haben, glaube ich, wenn ich mich nicht irre, wir haben dreiundvierzigtausend Facebook-Follower und sechstausend Instagram-Follower oder... Das findet man auch auf Instagram.

00:38:50: Und wir sind in beiden Bereichen sehr aktiv.

00:38:53: Wir versuchen auch, im Community und Zielgruppen gerecht auch zu posten und kriegen auch sehr, sehr gutes Feedback.

00:39:00: Ja.

00:39:01: Social Media bringt ja Reichweite, wir wissen aber manchmal auch Gegenwind.

00:39:06: Ein gutes Beispiel.

00:39:07: Ihr habt im Bright Month eine Serie über queere Komponistinnen gestaltet, eine für sich ein tolles Projekt und da hast du uns erzählt, dass es da für den sozialen Medien auch wirklich Anfeindungen gab.

00:39:19: Ja, da gab es tatsächlich, ich würde es fast Shitstorms nennen.

00:39:24: Erstaunlicherweise und erschreckenderweise muss man auch sagen.

00:39:29: Da kann man wirklich auch ein einiges sehr... Böse Kommentare, natürlich muss man auf die auch reagieren und das haben wir auch gemacht, sehr behutsam.

00:39:38: Aber die überwiegende Mehrheit der Kommentare waren natürlich äußerst positiv.

00:39:42: Aber gerade die Hasskommentare dazu haben mich sehr überrascht.

00:39:49: Gut, das Problem werdet nicht nur ihr haben, sondern wahrscheinlich viele andere Kulturinstitutionen auch, die sich diesen Thema widmen.

00:39:57: Ich habe auch vernommen auch in meinen letzten vierzig Jahren Berufserfahrung, dass die Museen ja auch diverse Grenzüberschreiten zusammenarbeiten müssen sollen, ob das jetzt in der Konzeption von Ausstellungen sind, im Wissenstransfer, im Austausch von Exponaten.

00:40:16: Wird es denn bei euch sich das verändert im Bereich der Digitalisierung?

00:40:19: Seid ihr da auch stärker mit den anderen Museen in Kooperationen getreten?

00:40:24: Ja, durchaus.

00:40:26: Man muss halt schauen, mein Austausch von Exponaten ist natürlich bei uns ein bisschen schwieriger, klarerweise, aber wir haben auch schon den virtuellen Dirigenten mal zu einem Gastspiel verschickt.

00:40:37: Das geht auch.

00:40:39: Und umgekehrt können wir eine mögliche Sonderausstellung, die uns immer wieder mal angeboten wird, nur sehr, sehr schwer hosten, weil wir einfach den Platz dafür nicht haben.

00:40:48: Das ist ein bisschen mit einem weinenden Auge auch, denn manchmal werden uns wirklich spannende Sonderausstellungen angeboten.

00:40:54: die dann halt einen Platzbedarf haben von dreihundert, vierhundert Quadratmeter und können wir einfach nicht unterbringen, was sehr schade ist.

00:41:01: Aber Technologietransfer und Informationsausdausch finden definitiv statt.

00:41:06: Allein schon einmal im Verbund der Winholding.

00:41:08: Wir haben ja da auch das Mozarthaus Vienna, das zu den Winholding-Museum gehört, genauso wie das Kunsthaus Wien und auch das Südische Museum Wien.

00:41:15: Da gibt es einen ganzen starken Know-How-Transfer auch hinter den Kulissen, ob das jetzt Backoffice-Themen sind, aber natürlich auch alles, was den Besuchern und die Besuchern betrifft, klarerweise.

00:41:31: Und auch international gibt es einen starken Austausch.

00:41:34: Wir sind Mitglied in allen möglichen internationalen Institutionen.

00:41:38: Ob das jetzt bei EICOM ist, klarerweise aber auch die EXITE oder die ESDC, das Europäische und amerikanische Vereinigung von Museum und Science Center, wo wir in Regen im Austausch sind und auch Vorträge halten, ich zum Beispiel mal da und mal dort bei den Konferenzen.

00:41:55: Du

00:41:55: hast schon angesprochen, Internationalisierung, das Haus der Musik ist nicht mehr nur in Wien zu Hause, ihr seid ja auch im Ausland, in zwei China.

00:42:06: Da

00:42:08: muss ich schnaufen.

00:42:09: Genau.

00:42:10: Im Herbst, im Jahr zwanzig, habe ich das Haus der Musik in China eröffnet.

00:42:13: Ich hoffe, ich spreche es richtig aus in Yangtian, keine Ahnung.

00:42:17: Das ist ja ganz was Besonderes.

00:42:18: Wie ist das dazu gekommen?

00:42:20: Ja, das ist tatsächlich etwas Besonderes und ich muss auch tatsächlich auch schnaufen, weil es schon mit einem erheblichen Aufwand verbunden war.

00:42:29: Das erste Haustermusik hatten wir in Mexiko und ich muss leider sagen, hatten wir, weil die Zusammenarbeit nach zehn Jahren beendet wurde, nämlich erst im heurigen Jahr.

00:42:37: Wir hatten dort im Jahr zwanzig fünfzehn eröffnet und heuer zwanzig fünfundzwanzig ist dieser Vertrag ausgelaufen.

00:42:43: Aber das war eine wunderbare Kooperation, eine sehr erfolgreiche auch.

00:42:47: Und das Ziel, ein Haustermusik in China zu errichten oder diese Idee, sag ich einmal, die gab es schon ganz lange.

00:42:54: Also unser Lizenznehmer, der Herr Wu von Hu Promotion, einer der größten Konzertpromoter in China und Incoming nach China, aber auch Outgoing aus China in die ganze Welt.

00:43:07: Mit dem habe ich schon vor vielen, vielen Jahren, wahrscheinlich sieben, acht, neun Jahren über die Möglichkeit gesprochen.

00:43:13: Lange hat sich das nicht wirklich als realistisch abgezeichnet.

00:43:17: Aber dann gerade in Covid.

00:43:19: eigentlich sind diese Pläne immer konkreter geworden.

00:43:24: Und er wiederum hat einen Investor-Partner gefunden in Yanguan.

00:43:27: Ich glaub, du hast das ganz richtig ausgesprochen.

00:43:30: Man müsste jetzt eine Chinesen hören, wie das ausspricht.

00:43:33: Ich sag aber auch in Yanguan.

00:43:35: Das ist südwestlich von Shanghai in der Provinz Heining.

00:43:40: Wir haben dort einen oder meinen Lizenz nehmen, hat dort einen Investor-Partner gefunden und wir konnten tatsächlich im November, im November, das Haus dort eröffnen.

00:43:48: Es gibt jetzt noch ein paar Kinderkrankheiten oder, wie sagt man, T-Things, Birthdays, Pains oder wie auch immer, aber die kriegen wir in Griff und das Projekt ist riesig und wo wir eingebettet sind, ist das Resort dort.

00:44:05: Das ist wirklich, das hat chinesische Dimensionen, die man sich bei uns einfach so... nicht vorstellen kann.

00:44:10: Es sind schon mehrere Millionen Besucher, glaube ich, dort im Museum gewesen, oder?

00:44:14: Mehrere Millionen noch nicht, weil das nicht der gesamte Compound schon eröffnet ist.

00:44:20: Also das Ganze ist so groß wie der erste Bezirk Wien.

00:44:23: Und wir sind dort in einem Fünf-Stern-Hotelkomplex untergebracht.

00:44:27: Also wir sind wahrscheinlich von der Gesamtfläche dort nicht einmal nur Komma fünf Prozent.

00:44:32: Aber wenn dieses gesamte Resort offen hat, die erwarten dort täglich zwischen vierzigtausend und fünfzigtausend zahlende Besucher.

00:44:43: Täglich, wahnsinn.

00:44:44: Aber wenn man jetzt so nach China geht, einerseits hat China ja, ist ja China technisch sehr weit voraus.

00:44:52: Seid ihr da an das Thema komplett anders herangegangen in der Umsetzung, in der Konzeption, in der Gestaltung des Museums?

00:44:59: Was ist der große Unterschied zu Österreich?

00:45:02: Es gibt keinen großen Unterschied zu Österreich, denn es wurde unser Konzept, wie es hier in Wien besteht.

00:45:10: seit zwanzig Jahren, seit zwanzig Jahren, fünfundzwanzig Jahren, eins zu eins in China auch umgesetzt.

00:45:18: Natürlich gibt es Technologie und ich kenne das von vielen anderen Museen in China und anderen Eventhäusern in China, die ich gesehen habe, wo man tatsächlich ohne jegliche Grenzen, bombastische technische Anlagen verbaut, ob das irgendwelche gebogenen Video-Walls sind in einer VK-Auflösung, die man bei uns hier noch niemals gesehen hat.

00:45:43: Es ist dort Gang und Gebe, dort gibt's Custom-Mate, Teller-Mate-Lösungen, die sind unglaublich.

00:45:49: Also, alles wäre möglich, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass wir unser doch sehr, wie soll ich sagen, charmantes Konzept mit der Technik, wie wir sie ... zeigen und wie wir sie nutzen, nach China bringen.

00:46:05: Und eigentlich gar nicht so sehr diesen Fokus auf eine Übertechnisierung legen.

00:46:10: Und das ist aber schon etwas, was auch bei den chinesischen Partnern oder bei einigen der Ansprechpartner ein bisschen Verwunderung ausgelöst hat.

00:46:18: Denn von einigen wurde dann tatsächlich eingefordert, mehr an Technik zu zeigen.

00:46:24: Also die wollten einfach haben, dass man herzeigt, was es gibt und was möglich ist technisch.

00:46:31: Und wir haben gesagt, das ist eine Gratwanderung, denn wenn ihr euch auf diesen Pfad begebt, das heißt, ihr müsst dann alle zwei, drei Jahre Dinge komplett erneuern, weil die Technik so rasant voranschreitet.

00:46:45: Die Frage, die sich jetzt natürlich stellt, ist, wo steht das nächste Museum?

00:46:50: In welchem Stadt, in welchem Land, habt ihr da schon Pläne?

00:46:54: Pläne ist übertrieben, Pläne nicht.

00:46:57: Es gibt Ideen, es gab schon mal in den Jahr zweizig, siebzehn, zwanzig, achtzehn intensive Gespräche mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, sowohl in Dubai als auch in Abu Dhabi und dann noch einmal gesondert im Oman.

00:47:12: Da waren wir eigentlich auch schon relativ weit.

00:47:14: Das ist aus unterschiedlichen Gründen dann nicht zustande gekommen, dann kam Covid, dann kam das Kinderprojekt.

00:47:20: Aber es ist schon so, dass unser kinesischer Lizenznehmer den Wunsch hat, noch ein zweites, ein drittes und vielleicht ein viertes Haus der Musik in China aufzusperren.

00:47:29: Nach den Key-Learnings jetzt vom ersten Projekt sollte dann ein zweites und ein drittes auch tatsächlich ein bisschen einfacher umzusetzen sein, als dieses erste war.

00:47:39: Cool, dann drückt mir die Daumen, dass noch mehrere kommen.

00:47:43: Nicht nur das Haus der Musikfeier, ein Jubiläum.

00:47:47: Auch Johann Strauss wäre heuer zweihundert Jahre alt geworden und übernimmst beim großen Straussjahr die kaufmännische Leitung.

00:47:55: Was hatte ich persönlich überzeugt, dieses Projekt anzunehmen?

00:48:00: Ja, da gibt es mehrere Gründe.

00:48:02: Ich meine, Johann Strauss ist natürlich eine Ikone der österreichischen Komponisten und weltweit bekannt, also wenn ich die ersten zwei Sekunden vom Donnerwalzer in Argentinien anspiele oder in der Seeland weiß, jeder sofort was kommt.

00:48:13: Und das ist halt Johann Strauss, The King of Walls.

00:48:16: Also das ist schon einmal einer der wichtigsten Gründe.

00:48:19: Der zweite Grund ist sicherlich der, dass dieses Johann Strauss ja eigentlich das erste Musiker Gedenk ja von Relevanz ist, seit dem Mozartjahr, im Jahr twohntausend sechs, und das sieht er immer in fast zwanzig Jahre her.

00:48:31: Dann kam natürlich auch dazu, dass das Konzept und die Projektideen, die Programmideen, die mein Kollege, der Professor Geier, Professor Roland Geier hatte, mir zugesagt haben.

00:48:45: Also ich habe gesagt, das finde ich wirklich ein tolles Konzept.

00:48:48: Damit gehe ich konform.

00:48:50: Und das würde ich gern machen.

00:48:51: Und immerhin ist auch dieser Johann Strauss Festjahr GSEBH im Verbund der Wien Holding angesiedelt.

00:48:57: Das heißt, ich kenne natürlich die Üssancen.

00:48:59: Ich weiß, wie man mit dem Eigentümer umgeht, wie man mit den Ansprechpersonen in der Stadt Wien umgeht.

00:49:05: Und somit war das für mich eine sehr schöne zusätzliche Aufgabe, die ich begonnen habe.

00:49:09: Schon in den Jahr zwanzig, zweiundzwanzig.

00:49:11: Es ist kein kleines Team.

00:49:12: Zweiundzwanzig schon.

00:49:13: Wahnsinn.

00:49:14: Du hast vorher das Konzept angesprochen, das dir zugesagt hat, wie man das Programm angeschaut.

00:49:19: Und unter der Rubrik pur gibt es ja die klassischen Operetten und Konzerte, dann gibt es ja daneben auch noch ganz neue interdisziplinäre Formate unter Mix und Off.

00:49:29: Es gibt bevor man es, es gibt sogar einen eigenen Podcast.

00:49:33: Wäre es nicht einfacher gewesen, einfach ein paar Konzerte zu machen irgendwo in Schimbrunn und das war's.

00:49:38: Na ja, das wäre natürlich sehr einfach.

00:49:40: Und die gibt es ja sowieso, das muss man ja sagen.

00:49:42: Also gerade die etablierten Institutionen, Musikverein, Konzerthaus, alle anderen großen etablierten Institutionen, die werden natürlich Johann Straußwerke aufgeführt haben, hätten sie und machen sie sowieso auch.

00:49:55: Aber das Spannende ist eben Künstlerinnen und Künstler und Partnerinstitutionen zusammenzubringen und zu ermöglichen über ein Budget, das wir ja haben, das ansonsten unmöglich gewesen wäre.

00:50:07: Leute, die unmöglich miteinander gefunden hätten.

00:50:10: Und das zu ermöglichen, sich als ermöglicher zu sehen in dem Bereich und tatsächlich auch solche Crossover-Projekte, solche Spannenden auf die Welt zu bringen, das kann nur ein Musiker gedenken.

00:50:20: Und das sind auch nachhaltige Dinge, die tatsächlich auch bleiben.

00:50:25: Bei so vielen spannenden Formaten gibt es einen Lieblingsprogrammpunkt, wo du sagst, okay, das ist sozusagen mein Programmpunkt, für den ich brenne im Strauß.

00:50:36: Ist das daran Kali im Oktober?

00:50:38: Das weiß ich noch nicht.

00:50:41: Die Zirkusoperette Calliostro.

00:50:43: Es wird eigentlich so wie ein Musical erfasst.

00:50:46: Es basierend natürlich auf der Operette Calliostro von Johann Strauß, aber die Musik ist völlig neu arrangiert.

00:50:51: Es wird wirklich ein Spektakel für Jung und Alt.

00:50:53: Da bin ich schon sehr gespannt drauf, da freue ich mich tatsächlich.

00:50:56: Aber natürlich, da waren so viele, und da sind so viele Dinge und unterschiedliche Dinge mit dabei, dass ich mir das sehr, sehr schwer tue, da jetzt was herauszubichen, wo ich sage, das ist ein... ein Lieblingsprojekt von mir.

00:51:08: Nesterwald war ganz toll fürs Dinnetta, im Diana-Bad, also ungewöhnlichstes Format.

00:51:14: Nesterwald als Performance-Theatergruppe, das war schon etwas, was man so schnell nicht wieder vergisst.

00:51:19: Jetzt habe ich noch einen Punkt vergessen, warum mir das Johann Strauss ja tatsächlich auch am Herzen liegt.

00:51:25: Wir haben zufällig am gleichen Tag Geburtstag, der Johann Strauss.

00:51:30: Du bist ja als Kaufmännische Direktor für die Budgets verantwortlich beim Strauß.

00:51:36: Gerade im Kulturbereich stehen sich oft künstlerische Visionen und wirtschaftliche Realität oft sehr direkt gegenüber.

00:51:43: Wie findest du denn persönlich die Balance zwischen dem Programm und dem ... verantwortungsvollen Mitteleinsatz.

00:51:49: Oft müssen wir gewisse Dinge gestrichen werden.

00:51:50: Wie wäre das bei euch?

00:51:51: Naja, wir mussten insofern nichts streichen.

00:51:53: Wir wussten, das Gesamtbudget ist zwanzig Millionen, das dann inflationsbedingt auf zwanzig Millionen erhöht wurde.

00:52:00: Das gesamte ursprüngliche Programm wurde mit dieser Vorgabe zwanzig Millionen insgesamt konzipiert.

00:52:06: Das heißt, davon geht der großteile, überwiegende Großteil ins Programm.

00:52:10: Also fast fünfzehn Millionen Euro gehen wirklich direkt ins Programm.

00:52:14: Der Rest ist Marketing und Oberhetk.

00:52:18: Aber das ist ein gut investiertes Geld in die Marke Wien als Welthauptstadt der Musik.

00:52:27: Und noch dazu wir beschäftigen oder wir bezahlen damit ja auch tatsächlich über tausend Künstlerinnen und Künstler.

00:52:34: Also es gibt ja eine ganze Reihe von Wirtschaftszweigen, nicht jetzt nur die Künstler selbst, aber die Künstlerinnen und Künstler, die Komponisten und andere Bereiche wie Technik und, und, und, die wird denen Werder Arbeit und Lohn geben.

00:52:50: damit.

00:52:51: Abgesehen davon haben wir auch fünfzehn Mitarbeiterinnen, die wir beschäftigen.

00:52:55: Und viele Projekte davon sind tatsächlich auch nachhaltig, also Auftragskompositionen oder Neuproduktionen, Entschuldigung, Neuproduktionen, die erhalten bleiben, die dann tatsächlich auch in einen Spielplan aufgenommen werden können.

00:53:09: Es ist auch nicht so, also das ist tatsächlich ein wirklich gut investiertes Geld in die Projekte.

00:53:13: Wir haben ja fast, wir sind ja zweihundertfünfzig Spieltage, wir haben das ganze Jahr durch mit den Sechzig Produktionen, siebzig Produktionen sind es fast.

00:53:23: Sechzig Locations, also die unglaubliche Bandbreite.

00:53:29: Wir haben jetzt über das Haus der Musik gesprochen.

00:53:31: Wir haben über das Straußjahr gesprochen.

00:53:33: Es gibt ja den dritten Bereich, der sehr spannend ist.

00:53:35: Und zwar, neben dem Musik ist die Literatur eine große Leidenschaft von dir.

00:53:39: Ja.

00:53:39: Ja.

00:53:39: Ja.

00:53:39: Ja.

00:53:39: Ja.

00:53:39: Ja.

00:53:40: Ja.

00:53:41: Ja.

00:53:41: Ja.

00:53:41: Ja.

00:53:41: Ja.

00:53:42: Ja.

00:53:42: Ja.

00:53:42: Ja.

00:53:42: ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst,

00:54:04: ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... ... und im Herbst, ... Ganz, ganz lange.

00:54:10: Also wahrscheinlich schon noch vor der Matura, sag ich jetzt.

00:54:14: Das auch die Schülerzeitung gemacht damals, ne?

00:54:16: Ja, mitgearbeitet.

00:54:17: Mitgearbeitet.

00:54:18: Aber es ist nicht so, dass ich jetzt immer schon geschrieben hätte.

00:54:21: Aber es war so eine Vision oder einen Wunschdenken von mir, dass ich mir gedacht habe, irgendwann will ich ja mal was schreiben.

00:54:27: Das ist jetzt so dahingesagt.

00:54:28: Aber ich hab dann schon auch Begegnungen gehabt im Leben, die mich geprägt haben.

00:54:32: Ich hab immer sehr viel gelesen, das ist richtig.

00:54:34: Ich hab meine Lieblingsautoren gehabt, ich hab Bücher verschlungen.

00:54:38: Ich bin auch so aufgewachsen, viel zu lesen.

00:54:41: Ob das jetzt Beletristik ist oder auch Sachbücher, Fachbücher, ich hab gern gelesen.

00:54:45: Und gewisse Begegnungen in meinem Leben haben mir dann immer noch so ein bisschen ein Schaufall nachgelegt, bei dem Wunsch selber vielleicht mal was zu machen.

00:54:55: Dekaden gedauert, Jahrzehnte, bis ich mich endlich hingesetzt habe und gesagt habe, so, jetzt fange ich aber an.

00:55:01: Und das dritte Buch ist tatsächlich auch schon fertig und ist jetzt gerade in der B- und Überarbeitung, das heißt dann Presidential Suite eleven oh one.

00:55:10: Okay.

00:55:10: Ja, und das Ganze ist eben aus dieser Reihe, die Leben des Karl-Kollers, das ist mein Protokonist.

00:55:16: Genau, das ist ja das spannende Ansatz, die Leben des Karl-Kollers.

00:55:20: Was kann man sich darunter vorstellen?

00:55:22: Ja, ich glaube, dass diese Unterschrift Dieser Untertitel schon impliziert, dass es da anscheinend um mehr als um ein Leben geht und so ist es auch gemeint.

00:55:31: Es ist tatsächlich so, dass der Protagonist So wie wir alle in unserem Leben permanent an irgendwelche Wegabelungen kommen, wo wir uns dann entscheiden, da gehen wir jetzt nach links oder nach rechts oder gehen wir gerade aus weiter.

00:55:44: Und dann gibt es eine Fülle von Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen.

00:55:47: Entweder ist es halt meine Stimmung oder ich schau dahin und da sehe ich, der Weg hat eine Menge Steine und der andere ist aber wirklich schön gepflastert.

00:55:56: Gehe ich den leichteren Weg?

00:55:57: Oder er wird aufoktoiert, vielleicht aus dem Elternhaus.

00:56:00: Der Vater sagt, du musst Medizin studieren, so wie ich.

00:56:03: Du musst auch Arzt werden.

00:56:05: Dann ist es eine aufaktruierte Lebensentscheidung.

00:56:08: Das heißt, wir sind ja permanent an diesen Weggabelungen, wo wir uns entscheiden müssen.

00:56:12: Das sind große Entscheidungen, das sind ganz kleine Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen.

00:56:16: Und das habe ich so zum Überthema gemacht, meiner Bücher.

00:56:19: Und in diesem ersten Buch kommt Karl, mein Protagonist, durch Zufall auf den Lebensweg eines Sängers und wird zum gefeierten OpenStar.

00:56:30: Und im zweiten Buch kommt er eben nicht auf diesen Lebensweg, da ergibt sich eine andere Wegabelung und der selbe Protagonist, der selbe Karl, der selbe Mensch, wird zum Star-Koch.

00:56:41: Aber das sind ja fast autobiografische Züge oder das sind eher experimentelle Sachen.

00:56:45: Das

00:56:46: könnte man so meinen, also Fakt und Fiktion verschwimmt hier natürlich ein bisschen und ich glaube, es gibt keinen Roman in dem nicht auch oder in den nicht auch der Autor mit hineinfließt.

00:56:57: Das ist ja fast unmöglich, denn wenn ein Mensch ein Buch schreibt, dann muss er da sehr viel vor seiner Persönlichkeit mit hineinfließen.

00:57:05: Apropos Digitalisierung, schreibst du den Texte ganz klassisch mit der Hahn, beziehungsweise das du, oder diktierst du die bereits?

00:57:13: Ich schreib die auf meinem Laptop in den Computer und manchmal, wenn es gar nicht geht, dann, wenn ich nur ein Notizbücherl mit habe, wo ich mir irgendwie Ideen aufschreibe oder irgendwie Formulierungen, dann schreibe ich mit der Hand und übertragst dann natürlich, ja, nein, das geht schon alles in den Computer.

00:57:27: Es gibt

00:57:27: auch manche Autoren, die haben noch diese uralten Schreibmaschinen, das gibt sie auch noch, ne?

00:57:33: Ja, das ist sehr nostalgisch.

00:57:34: Das gefällt mir auch, aber ich weiß nicht, wenn ich dann mit einem Tipix arbeiten möchte oder mit einem Korrekturband.

00:57:40: Nein, nein, es geht am Computerflot und bin ich ganz zufrieden.

00:57:44: Du tauchst dir für deine Bücher tief in die jeweiligen Berufsweltern und Milieus ein.

00:57:50: Da ist sehr viel Recherchearbeit notwendig.

00:57:53: Wie viel Raum nimmt eigentlich bei dir dieser Schreibprozess und der Recherche ein?

00:57:57: Ja, die Recherche ist mir sehr wichtig, weil man könnte natürlich sagen, was ich nicht weiß, das finde ich halt ganz einfach.

00:58:05: Aber ich bin da schon, ich möchte das sehr, sehr genau an der Wahrheit bleiben und an den Realitäten.

00:58:10: Und wenn ich über die, was weiß ich, über die Achtziger Jahre, Ende Achtziger Jahre in Sydney schreibe, dann will ich schon sehr genau wissen, wie es dort ausgeschaut hat, welche Restaurants da gerade top waren.

00:58:21: Oder auch wenn ich schreibe, dass Der Karl im ersten Buch, zum Beispiel, der ist auf Maui und ich sage, er ist dort am vierten Oktober und besteigt in der Früh den Halleakala, um den Sonnenaufgang dort zu erleben, dann muss ich natürlich genau wissen, um welche Uhrzeit geht denn die Sonne dort oben auf, wie kalt ist es denn dort oben und so weiter.

00:58:40: Also das ist mir ganz, ganz wichtig und ich schreibe, wann ich Zeit finde, meistens am Abend oder am Wochenende oder in den Ferien.

00:58:48: Die Romani spielen in den Achtzigern und das erzählt, dass du beim Schreiben viel Musik aus der Zeit hörst, also die Achtziger.

00:58:56: Ist das Inspiration, Nostalgie oder einfach die beste Ausrede, Take on me zum hundertsten Mal zu hören?

00:59:05: Ein bisschen von allem natürlich.

00:59:07: Ich höre gern Musik dabei.

00:59:10: Textlastige, also Musik mit Lyrics.

00:59:13: Songs höre ich weniger, weil da bin ich abgelenkt, weil dann höre ich immer wieder mal auf die Textzeile und das lenkt mich vom Schreiben ab, dann höre ich tatsächlich klassische Musik.

00:59:24: beim schreiben, aber ansonsten, es kommt viel Musik vor in meinen Büchern.

00:59:28: Ob die jetzt in den Club gehen, in den Disco und dann weiß ich halt auch gerade, was da Nummer eins war oder was in den Clubs gespielt wurde.

00:59:35: Und natürlich auch, wenn ich im ersten Buch über die Opernwelt schreibe, dann muss das halt auch alles Hand und Fuß haben.

00:59:41: Aber es ist jetzt nicht so, dass da nur die Opernwelt vorkommt und dort nur die Küche, sondern da gibt es natürlich ganz viel Anhandlung und da passiert auch ganz viel in alle möglichen Richtungen.

00:59:53: Wir werden ja bei der Vermarktung deine Bücher zusammenarbeiten und dich tatkräftig unterstützen.

00:59:59: Und es gibt ja auch bereits Ideen, deine Geschichten zu verfilmen, wie ich vernommen habe.

01:00:04: Was kannst du da ans verraten?

01:00:06: Wie schaut's da aus?

01:00:08: Ja, also jetzt würde ich am liebsten sagen, wir haben schon einen Vertrag unterschrieben.

01:00:12: Das ist leider noch nicht so, aber es besteht tatsächlich Interesse und ich habe jemanden, eine Frau, die mir da sehr hilft aus Berlin, die sich auch zum Ziel gesetzt hat, aus meinen Büchern eine Serie zu machen und das zu schaffen.

01:00:28: und wir hatten wirklich schon ... Termine bei sehr wichtigen Filmproduzenten.

01:00:33: Und es gibt jetzt viele Passelteile, die herumlegen, die müssen wir irgendwie zusammensetzen und irgendwann wird es zusammen passen und dann wird auch was draus werden.

01:00:41: Es ist wirklich, auch wenn man meine Bücher liest und das höre ich von allen Seiten und von jedem, der bis jetzt das Buch gelesen hat, höre ich, das ist eigentlich ein perfekter Filmstoff.

01:00:50: Und das nehmen wir uns jetzt tatsächlich auch zum Vorbild, also diese Aussage und hoffen sehr, dass das tatsächlich was draus wird.

01:00:59: Die Frage, ob es ein Kinofilm wird oder das Serie ist dann wahrscheinlich offen.

01:01:02: Steht noch in den Sternen.

01:01:03: Es

01:01:03: wäre eigentlich am basiensten für eine Miniserie, genau.

01:01:06: Okay, super.

01:01:07: Schau mal, welchem Streaming-Plattform die Serie zu sehen ist, wie es mir überrascht sein.

01:01:12: Du hast jetzt sehr viel Interessen, wie wir heute gehört haben, Hotellerie, Musik, Literatur, Kultur, Management.

01:01:16: Gibt es eigentlich noch andere Projekte, die du gerne umsetzen würdest?

01:01:20: Was versteckt dann auch in dir?

01:01:21: Sagst du, okay, das möchte ich auch noch machen.

01:01:24: Jetzt könnte ich ... Ja, es ist ganz einfach.

01:01:28: Singen.

01:01:28: Ich würde gerne noch eine Gesangsausbildung machen.

01:01:33: Nicht, um jetzt irgendwo auf irgendeiner Bühne zu stehen, sondern einfach für mich selber.

01:01:36: Das hat mich immer schon... Ich schien gern und vielleicht auch leidlich, aber nicht gut genug und das würde ich ganz gern perfektionieren.

01:01:45: Aber ansonsten glaube ich, wenn ich noch einige Buchprojekte so vor mir am Horizont sehe, dann sollte mich das auch ausfüllen in den nächsten Jahren.

01:01:53: Noch dazu, wir haben auch ein Hund, der erfordert auch ein bisschen Zeit und Zuwendung, abgesehen von meinem Mann natürlich.

01:02:00: Alles klar.

01:02:02: Gut, den Abschluss machen wir wie immer mit unseren eins, zwei, drei, zehn Fragen.

01:02:06: Bei der ersten Frage gibt es eine Antwortmöglichkeit.

01:02:08: Bei der zweiten zwei und bei der dritten drei.

01:02:11: kommen wir zur ersten Frage.

01:02:14: Wenn du in zehn Jahren auf das Haus du Musik blickst, was ist eine Veränderung, die du bist dahin unbedingt umgesetzt oder erlebt haben möchtest?

01:02:25: Eine Veränderung.

01:02:26: Eine Veränderung.

01:02:28: Es kann eine Ausstellung sein, eine Expansion, ein Publikumserlebnis, eine persönliche Idee.

01:02:33: Wenn du sagst, okay, ich blicke es auf die letzten zehn Jahre durch, was hättest du gerne erlebt?

01:02:39: Retrospektiv auf die letzten zehn Jahre zurückblickend.

01:02:42: Wenn du in zehn Jahren, in

01:02:43: Zukunft,

01:02:45: in zehn Jahren.

01:02:46: Frau Schaunt.

01:02:47: Fünf Häuser in China, eins in Japan, eins in Mexiko.

01:02:52: Also

01:02:52: das eine Haus in Abu Dhabi tatsächlich, das hätte ich gerne noch gesehen, dass sich das realisiert.

01:02:58: Aber ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob es das noch wird.

01:03:02: Also noch Zeit.

01:03:03: Im Haus an sich hier in Wien, bin ich mit den nächsten interaktiven Sonderausstellungen, die wir planen, sehr gut bedient, wenn sich die realisieren lassen.

01:03:13: Kommen wir zur zweiten Frage.

01:03:17: In deinen Romanen lebt ja Karl Kollers ganz unterschiedliche Leben, je nach Entscheidung oder Zufall.

01:03:23: Welche zwei beruflichen Wege hättest du selbst einschlagen können, wenn dein Leben eine andere Wendung genommen hätte?

01:03:30: Zwei.

01:03:31: Naja, einmal die, die jetzt in meinem dritten Buch behandelt wird, nämlich die Hotelkarriere.

01:03:36: Das wäre tatsächlich eine sehr realistische Möglichkeit gewesen für mich.

01:03:41: Da habe ich mich aber... aktiv dagegen entschieden.

01:03:46: Und das andere wäre auch von der Ausbildung her tatsächlich die Geschichte mit dem mit dem Haubenkoch.

01:03:54: Aber mehr interessiert hätte mich eine schauspielerische Ausbildung.

01:03:57: Okay, alles klar.

01:03:58: Die kommt im fünften Buch im Übrigen.

01:04:00: Im fünften kommt die.

01:04:00: Jawohl.

01:04:01: Wahnsinn.

01:04:01: Kommen wir zur dritten Frage.

01:04:05: Das sind wir wieder bei der Musik.

01:04:08: Beim Schreiben tauchst du ja tief in die achtziger Jahre ein, wie wir gehört haben.

01:04:12: Welche drei Songs aus den Achtzigern gehören für dich auf jeden Soundtrack, egal, ob für ein Buch eine Ausstellung oder in deinem Leben?

01:04:21: Das hab ich befürchtet, dass die Frage kommt.

01:04:24: Welche drei sind das?

01:04:28: Ist es The Economy oder was anderes?

01:04:31: Nein, also ich stolpe auch immer wieder über, ich hab jetzt gerade mir mehrere Playlists angehört, auf Apple Music von den Achtzigern, quer durch.

01:04:43: Und da ist natürlich wirklich alles dabei, was es gab, v.a.

01:04:48: von den Neuzehnundachtzig bis zu den Neuzehnundachtzig.

01:04:52: Und da waren viele Aha-Erlebnisse, also ohne jetzt auf Take On Me zu sprechen, zu kommen.

01:04:59: Aber ich ... Was ich damals gern gehört habe, was mir gut gefallen hat, auch beim Weggehen, lustigerweise, ist überhaupt nicht so eine.

01:05:08: Aber man verbindet das dann auch mit persönlichen Erlebnissen, die man in der Zeit hatte.

01:05:13: Kurioserweise war das Matt Bianco mit Hafer Minute.

01:05:20: Ganz eigenartigerweise finde ich, weil das kaum jemand kennt.

01:05:24: Und das ist auch etwas, was vielleicht in die Verfilmung mit einfließen sollte.

01:05:29: Ich habe da schon eine eigene Playlist dazu gemacht.

01:05:33: Aber ansonsten, ich habe viel Collins und Elton John gehört, auch in der Zeit, ich habe Whitney Houston gehört.

01:05:38: Und da gibt es so viele Lieblingstitel auch von mir, dass ich mir schwer tu, jetzt da drei rauszupicken.

01:05:48: Wir hoffen, dass du bald eine Playlist erstellst auf Spotify und die sie mit uns

01:05:51: teilst.

01:05:52: Ja, ich mach meine eigene.

01:05:53: Und da

01:05:53: können wir die wichtigen Songs anhören.

01:05:56: Simon, vielen Dank für das schöne und vielseitige Gespräch.

01:06:00: Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg im Haus du Musik, mit dem Straußieher und natürlich auch als Autor.

01:06:05: Ich bin gespannt, was da noch alles auf dich zukommt.

01:06:08: Herzlichen Dank, dass du bei uns im Einzelrad-Zippodcast dabei warst.

01:06:11: Harald, herzlichen Dank für die Einladung.

01:06:13: Es hat mir viel Spaß gemacht und danke für deine Zeit.

01:06:17: Alle, die jetzt neugierig geworden sind, wir verlinken auch das Haus der Musik, der Straußier und natürlich Simons Bücher in den Show Notes und einfach reinklicken und entdecken.

01:06:26: Schön, dass ihr heute wieder dabei wart.

01:06:28: Danke fürs Zuhören und Zuschauen, denn wir sind mittlerweile auch als Videobodcast auf YouTube und Spotify zu sehen.

01:06:35: Und falls ihr unserem Podcast noch nicht abonniert habt, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür.

01:06:40: So verpasst ihr garantiert keine neue Folge mehr.

01:06:43: Und wenn euch diese Episode gefallen hat, lasst uns doch eine Bewertung da, das hilft uns weiter und zeigt uns, was euch gefällt.

01:06:50: Habt ihr Fragen, Ideen oder Feedback?

01:06:53: Schreibt's gerne in die Kommentare.

01:06:55: Und falls ihr spannende Gästinnen kennt oder vielleicht selbst mal zu uns in Studio kommen wollt, schaut auf unsere Webseite vorbei, da findet ihr das passende Kontaktformular.

01:07:05: Wenn ihr wissen wollt, wer als nächstes bei uns zu Gast ist, folgt uns einfach auf LinkedIn, Instagram und Facebook, das seid ihr immer up to date.

01:07:13: Bis dahin, wie immer, digitale Grüße, euer Harald Grabner.

01:07:18: und operative Effizienz.

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